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"Jüdisches Eisenstadt - auf den SPUREN der BURGENLÄNDISCH JÜDISCHEN GEMEINDEN"

Exkursionsfahrt der Gesellschaft der Freunde der Jüdischen Gemeinde Graz

Vorortbegleitung:
Landesrabbiner Mag. Schlomo HOFMEISTER MSc., Landesrabbiner für Steiermark, Kärnten und Burgenland
Dir. Mag. Johannes Reiss, Direktor des Österreichisch Jüdischen Museums


INHALT

Die ersten Juden und Jüdinnen auf heute burgenländischem Gebiet sind für das 13. Jahrhundert nachweisbar. Nach ihrer Vertreibung aus der Steiermark und Kärnten 1496 unter Kaiser Maximilian I. und aus Ödenburg und anderen ungarischen Städten nach der Schlacht von Mohács 1526, fanden viele Vertriebene Zuflucht auf westungarischem, heute burgenländischem Gebiet.

Im zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts ist, nach der Ausweisung der jüdischen Bevölkerung aus Wien, Niederösterreich und Oberösterreich unter Kaiser Leopold I., erneut eine jüdische Zuwanderung zu verzeichnen. Dies ist auch der Beginn einer kontinuierlichen Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes. Zu dieser Zeit entstanden unter dem Schutz der ungarischen Magnatenfamilie Esterházy die so genannten „Sieben-Gemeinden“ (Schewa Kehilloth). Im Süden des Landes übte die westungarische Magnatenfamilie Batthyány ihre Schutz- und Grundherrschaft aus. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert entstanden in dieser Region fünf große jüdische Gemeinden, drei davon im heutigen Burgenland.

Eisenstadt selbst besaß ebenfalls bereits im Mittelalter die einzige voll ausgebildete jüdische Gemeinde auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes. Die ersten sicheren Belege für die Ansiedlung von Jüdinnen und Juden in der Stadt stammen aus dem Jahr 1296, für das 14. und 15. Jahrhundert gibt es zahlreiche Nachweise über Eisenstädter jüdische Familien. Nach der Vertreibung der Jüdinnen und Juden aus Ungarn 1671, von der auch die Eisenstädter jüdische Gemeinde betroffen war, erhielten sie noch im selben Jahr die Erlaubnis zur Rückkehr, und es kam zur Wiedererrichtung der jüdischen Gemeinde.

Seit dem Jahr 1732 bildete das jüdische Viertel die selbstständige Gemeinde „Unterberg- Eisenstadt“. 1871 gründeten die nach dem Ende des Abhängigkeitsverhältnisses gleichberechtigten Eisenstädter Juden die selbstständige „Großgemeinde Unterberg-Eisenstadt“ mit eigenem Bürgermeister und Amtmann. Erst nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich 1938 wurde Unterberg-Eisenstadt in die Freistadt Eisenstadt eingemeindet. Die Säule mit der Kette, mit der am Schabbat das Viertel von den Bewohnern abgesperrt wurde um Ruhe zu gewährleisten, ist noch heute sichtbares Zeichen der politischen Autonomie. Das Stadtbild des ehemaligen jüdischen Viertels wird noch heute durch die Wohnhäuser geprägt. Hervorstechend sind der ältere Gebäudekomplex der Familie Wolf mit erhaltener Privatsynagoge, der neuere Gebäudekomplex der Familie Wolf (heute das Landesmuseum Burgenland), sowie die jüdischen Friedhöfe.

In Eisenstadt gibt es heute zwei jüdische Friedhöfe mit insgesamt etwa 1.300 Grabsteinen. Die erste Datierung eines Steines auf dem älteren jüdischen Friedhof stammt aus dem Jahr 1679. Das wohl bekannteste Grab am älteren jüdischen Friedhof ist jenes des ersten Rabbiners der Gemeinde: Meir ben Isak, der später den Namen seiner Wirkungsstätte annahm und sich Meir ben Isak Eisenstadt nannte. Im Jahr 1875 war der ältere Friedhof voll belegt, sodass der jüngere jüdische Friedhofganz in der Nähe angelegt werden musste.

Das Österreichische Jüdische Museum wurde schon 1972 als erstes jüdisches Museum in Österreich nach 1945 gegründet. Es im Wertheimer´schen Freihaus und somit in einem historischen Gebäude der ehemaligen Judengasse von Eisenstadt untergebracht, an dem mehr als 250 Jahre lang eine namhafte jüdische Gemeinde angesiedelt war.


PROGRAMMABLAUF

08:30 Uhr s.t.
Abfahrt ab Graz Synagoge, David Herzog Platz 1, 8020 Graz, im klimatisierten Reisebus

11:00 Uhr
Ankunft Eisenstadt, Nähe Schlossplatz

11:00 – 13:15 Uhr
Führung durch das Österreichisch Jüdische Museum, die Wertheimersynagoge, das jüdische Viertel Eisenstadt-Unterberg sowie die beiden jüdischen Friedhöfe aus dem 17. und 19. Jhdt. durch Direktor Mag. Johannes Reiss und Landesrabbiner Mag. Schlomo Hofmeister MSc.

13:30 – 15:00 Uhr
Mittagessen im Restaurant Haydnbräu

15:00 Uhr
Abfahrt ab Eisenstadt, Nähe Schlossplatz

17:00 Uhr
Rückkunft Graz, Synagoge

ACHTUNG: Die Abfahrt ab Graz erfolgt aufgrund des Terminplanes pünktlichst. Es kann bei Verspätungen nicht zugewartet werden. Die Rückkunftszeit versteht sich als Richtwertszeit vorbehaltlich der aktuellen Verkehrslage.

TEILNAHME

Die Teilnahme ist Mitgliedern der Gesellschaft der Freunde der Jüdischen Gemeinde Graz bzw. in Begleitung auch deren Ehe- bzw. LebenspartnerInnen eröffnet.


KOSTEN

Pauschalkosten: € 38,00 pro Person inkl. Busfahrt Graz-Eisenstadt-Graz sowie sämtlicher Eintritte und Führungsgebühren. Exkl. Mittagessen und sonstiger Verpflegung.

Die Kosten ersuchen wir zeitnah auf Kto. IBAN AT78 3818 6000 0037 5634 bei der Raika Mürztal ltd. auf Gesellschaft der Freunde der Jüdischen Gemeinde Graz zur Anweisung zu bringen.

KONTAKT

Für allfällige Rückfragen steht ihnen das Büro der Jüdische Gemeinde Graz unter der Telefonnummer +43 (316) 712 468 oder freunde@juedischegemeindegraz.at gerne zur Verfügung.


Wir würden uns sehr freuen, Sie zu diesem Kennenlernen willkommen heißen zu dürfen.

Bitte reservieren Sie nach Möglichkeit zeitnah.



Details

Anfang: 26. Mai 2019
08:30
Ende: 26. Mai 2019
17:00
Gesellschaft der Freunde der Jüdischen Gemeinde Graz

Österreichisches Jüdisches Museum, Unterbergstraße, Eisenstadt, Österreich

Unterbergstraße 6
7000 Eisenstadt Burgenland
Österreich

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