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"DU sollst nicht lieben"

Regie: Haim Tabakman
Frankreich, Israel, Deutschland 2009

Englischer/hebräischer Titel: "Eyes wide open" / "עיניים פקוחות" (Einayim Pkuchot)

Sprache: Hebräisch
mit deutschen Untertiteln

Dauer: ca. 90 Minuten
FSK: ab 12 freigegeben


INHALT

Die unglückliche Liebesgeschichte des ultraorthodoxen Juden Aaron und des ebenfalls streng gläubigen Studenten Ezri war für Israel eine Provokation.

Aaron (Zohar Shtrauss) ist ein angesehener Fleischer in der ultra-orthodoxen jüdischen Gemeinde in Jerusalem. Der Ehemann und Vater von vier Kindern gerät in eine tiefe Krise, als er sich in Ezri (Ran Danker) verliebt - einen 22-jährigen Studenten, der ihm in seinem Geschäft aushilft. Zunächst begreift er seine Gefühle als religiöse Herausforderung, doch als beide Männer schließlich ihrer Leidenschaft nachgeben, wächst der Druck der Gemeinde auf Aaron. Da er keinen Weg sieht, seine Gefühle mit den religiösen Regeln in Einklang zu bringen, fasst er einen radikalen Entschluss.

Die existenzielle Not der Hauptfigur wird in vielen Szenen des israelisch-französisch-deutschen Films vermittelt, den ZDF(„Das kleine Fernsehspiel“) mitproduzierte. Den meisten Mitteleuropäern dürfte die gezeigte Enge einer Gesellschaft voller Tabus heutzutage sehr fremd sein. Vor ein paar Jahren oder Jahrzehnten wäre das, zum Beispiel in streng katholischen Gegenden, sicher noch anders gewesen. Die Konsequenzen jedenfalls sind tragisch.

Jungregisseur Tabakman erschafft mit monochromen Bildern und wenigen Worten eine Atmosphäre, die den Zuschauer fast ersticken lässt. Es ist sein erster abendfüllender Spielfilm, der 2009 in Cannes („Un Certain Regard“) gefeiert wurde. Die Botschaft ist einfach: Eine Gesellschaft, die mit strenger Moral die Körperlichkeit unterdrückt, ist nicht wahrhaftig menschlich.

„Du sollst nicht lieben“ des 1975 geborenen Haim Tabakman ist eine Art „Brokeback Mountain“ aus Israel, in dem es statt um verliebte Cowboys, um die Beziehung von zwei Ultraorthodoxen geht. Beklemmendes, kunstvolles Kino, das zeigt, wie bedrohlich sexuelle Leidenschaft in einer streng reglementierten Welt sein kann. Für viele sicher zu spezielle Kost.

„Dieser Film könnte zur Entwicklung der orthodoxen Welt beitragen“, meint Regisseur Tabakman. „So wie die gläubigen Menschen heute leben, war es in Jerusalem schon immer. Das ist eine Reaktion auf die Angst vor dem Verlust der Tradition. Aber es geht doch eigentlich um Menschen, nicht um Sünden.“ Er glaube fest daran, dass man Menschen auch ohne Gewalt von Ignoranz abbringen und überzeugen könne, sich zu ändern – „nur durch das Zeigen 'So was existiert!' und wenn jemand zum ersten Mal sagt: 'Ja, ich weiß, das existiert' dann haben wir gewonnen!“

Im Anschluss an den Film findet wie gewohnt eine kritische Besprechung bzw. Erörterung des Themenschwerpunktes statt.


Wir würden uns freuen, Sie an diesem Abend bei uns willkommen heißen zu dürfen.

Bitte bedenken Sie das begrenzte Platzangebot und reservieren Sie nach Möglichkeit zeitnah.

Freier Eintritt

Einlass: ab 18:10 Uhr
Beginn der Vorführung: 18:30 Uhr (pünktlich)

Wir ersuchen um Verständnis, dass nach Beginn der Vorführung kein Einlass mehr erfolgen kann.

Details

Anfang: 23. Mai 2019
18:30
Ende: 23. Mai 2019
20:30
Jüdische Gemeinde Graz

Synagoge Graz

David Herzog Platz 1
8020 Graz Österreich
Österreich

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