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"GET" - Der PROZESS DER VIVIANE AMSALEM

Ein Film von Ronit & Shlomi Elkabetz
Frankreich/Israel/Deutschland 2014, 115 Minuten

Sprache: Hebräisch
mit DEUTSCHEN UNTERTITELN

FSK ab 0 freigegeben

INHALT

Fünf Jahre lang kämpft Viviane Amsalem in Israel vor dem dafür zuständigen jüdischen Rabbinatsgericht für die Scheidung von ihrem Ehemann Elisha. Bei einem solchen Verfahren kann das Gericht nach Prüfung des Falles den Mann zur Einwilligung in die Scheidung anhalten. Diese wird allerdings nur wirksam, wenn er einen Get, einen vom Gericht ausgestellten Scheidebrief, auch tatsächlich an seine Frau überreicht. Elisha verweigert die Scheidung beharrlich, obwohl Viviane bereits seit Jahren von ihm getrennt lebt. Zeugen werden aufgerufen, der Prozess zieht sich über Jahre hin, während Viviane verzweifelt um ihre Würde und ihre Freiheit kämpft. Als ohne offizielle Scheidung getrennt Lebende - sogenannte "Aguna - ist sie von der Degradierung zur sozialen Außenseiterin bedroht.


HINTERGRUND

In Israel wird das Familienrecht, insbesondere aber das Eherecht, durch das Recht der Religionsgemeinschaften geprägt. So besteht bis dato keine Möglichkeit zur Schließung einer Zivilehe. Ehen können demnach nur vor den jeweiligen religiösen Gemeinschaften geschlossen werden und auch die Scheidung unterliegt dem Recht der jeweiligen Religionsgemeinschaft, der Rechtsprechung der religiösen Gerichte. Viviane Amsalems Verhandlung steht metaphorisch für das moderne und orthodoxe Israel. Es ist eine universelle Geschichte über die Rollen von Mann und Frau im Spannungsfeld von religiösen, mitunter fundamentalistischen und säkularen Weltanschauungen. Die im Film dargestellten grotesken Situationen vor dem Rabbinatsgericht sind kafkaesk und in ihrer Absurdität teilweise komisch. Die israelische Starschauspielerin Ronnie ELKABETZ schrieb und inszenierte GET gemeinsam mit ihrem Bruder Shlomi ELKABETZ und ist selbst in der Hauptrolle zu sehen.


VERÖFFENTLICHUNGEN/AUSZEICHNUNGEN

Der Film wurde erstmals bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2014 in der Nebenreihe Quinzaine des Réalisateurs (dt.: „Zwei Wochen der Regisseure“) gezeigt.

Beim Jerusalem Film Festival im Juli 2014 erhielt er drei Preise, darunter den Haggiag Award als bester israelischer Film. Vom National Board of Review wurde er 2014 unter die Top Five Foreign Language Films aufgenommen. Beim Filmfest Hamburg wurde der Film 2014 mit dem Art Cinema Award des internationalen Verbands der Filmkunsttheater ausgezeichnet. Er wurde als israelischer Beitrag für den Oscar 2015 als erster fremdsprachiger Film vorgeschlagen, außerdem war er für den Golden Globe Award 2015 als bester fremdsprachiger Film nominiert.

Im Anschluss an den Film findet wie gewohnt eine kritische Besprechung bzw. Erörterung des Themenschwerpunktes statt.


Wir würden uns freuen, Sie an diesem Abend bei uns willkommen heißen zu dürfen.

Bitte bedenken Sie das begrenzte Platzangebot und reservieren Sie nach Möglichkeit zeitnah.

Freier Eintritt

Details

Anfang: 28. März 2019
18:30
Ende: 28. März 2019
20:30
Jüdische Gemeinde Graz

Synagoge Graz

David Herzog Platz 1
8020 Graz Österreich
Österreich

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